1.Saftfasten – und? Ging gut?

Ich glaube ich habe den Sinn dieses Saftfastens nicht wirklich verstanden. Obwohl – lesen kann ich, die Regeln sind klar und lauten wie folgt:

  • Ein Bund Sellerie entsaften
  • 1 Kilo Blattgrün entsaften
  • Mindestens 4 Liter Saft am Tag

Aber dann kam doch alles ein wenig anders. Zum einen war ich schlichtweg einfach zu faul, aus meinem Bett zu kriechen und den schrecklich lauten Entsafter anzuschmeißen. Stattdessen habe ich mich an Wasser gehalten. Bis zum Nachmittag kam ich super mit grünem Tee aus. Gut, ich hatte zwar Hunger, aber ich war fest entschlossen, das jetzt durchzuziehen und immer noch nicht sehr motiviert, meine Gemüse zu holen und loszulegen.

Ich habe mich dann auf den Balkon gesetzt und mal die Geschichte der Lichtnahrung ausprobiert. Dazu habe ich den Saft einer jungen Kokosnuss getrunken – ganz frisch war der nicht, aber nicht erhitzt und nix, also ging das schon in Ordnung!

Und wie herrlich das war. So schön warm, und ob es nun Einbildung oder der Kokossaft war, mein Hunger ist verschwunden. Stattdessen machte sich ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit breit, während im Hintergrund dieser Song lief:

Gegen Abend bin ich dann los, für den nächsten Tag einkaufen (eigentlich nur Wasser und Bananen) und habe mich richtig euphorisch und beschwingt gefühlt. Die Sonne stand schon sehr tief und war kurz vorm Untergehen und der Duft von den weißen Blüten an den Bäumen stieg mir in die Nase.

Zuhause angekommen, habe ich mich dann an die Arbeit gemacht und ein paar Karotten, einen kleine Apfel und 2 Blätter Salbei zu entsaften. Das ist dabei herausgekommen:

Durchaus lecker und sättigend, nur leider muss ich das wohl schon als Smoothie titulieren. Es war dickflüssig, voller kleiner Stückchen. Die Salbeiblätter wurden dabei gar nicht entsaftet, sondern nur grob zerkleinert.

Ich hab mir dann gleich noch einen grünen Saft gemacht, damit ich mit durch war und den Entsafter nicht zwei Mal sauber machen musste (nervige Arbeit!). Dass ich den dann abgedeckt in den Kühlschrank für später gestellt habe. Ja, war sicher suboptimal – von wegen Oxidation, empfindliches Chlorophyll usw.

Der Saft sah zwar nett aus und war schön gekühlt, aber das ist auch das einzig positive. Ich hab den Apfel weggelassen, weil es mir das letzte Mal zusammen mit dem Brokkoli fast schon zu süß war. Neben dem Romana-Salat, Sellerie, einer Gurke und etwas Chicoree kam dann auch noch ein Stück Zwiebel dazu. Bäh, ekelhaft kann ich nur sagen. Viel zu scharf und zu stark durch alle Geschmackskomponenten. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Stück Obst (und natürlich das Weglassen von der Zwiebel) so viel ausmachen kann.

Die Nacht habe ich dann sehr unruhig, mit schwammigen Kopf und knurrendem Magen verbracht. Ich habe die ganze Zeit über Essen fantasiert, und sie war insgesamt nicht sehr angenehm. Was ich gemacht habe, war nichts Ganzes und nichts Halbes. Wäre es echtes Fasten, dann hätte vorher eine Darmreinigung angestanden, damit die Hungergefühle verschwinden. Wäre es Saftfasten, dann hätte ich meinen knurrenden Magen mit allen möglichen Satfkombinationen beruhigen müssen. So war es eigentlich nur schlichtes Hungern.

Mein Fazit:

Es war trotzdem abwechselnd ein schönes und ein aufwühlendes Erlebnis. So ganz ohne eine wirkliche Leckerei kam ich mir doch ziemlich verloren vor und wusste nicht, an welches Highlight des Tages ich mich dann festhalten sollte. Jaja, ich bin leider noch immer nicht darüber hinweg, Essen als emotionales Erlebnis zu sehen – als Belohnung.

Dann waren aber auch wieder die Momente, in denen die Euphorie vorherrschend war (vielleicht das Koffein des grünen Tees?) und ich realisiert habe, dass es aufs ständige Essen gar nicht ankommt.

Dass ich es gestern so „gut“ gemeistert habe, lag natürlich auch daran, dass ich das Glück hatte, den ganzen Tag zuhause verbringen zu können. Ich weiß nicht, wie ich es schaffen sollte, wenn ich unterwegs bin und arbeiten muss.

Natürlich hab ich das Ziel – nämlich 4 Liter Saft zu trinken, lange nicht erreicht. Mit dem Kokossaft zusammen war es vielleicht 1 Liter, wenn überhaupt. Ich würde ja sagen, dass ich es nächste Woche besser mache, aber das wird schwer möglich sein. Ich bin auf Heimatbesuch wegen Ostern und habe keinen Entsafter zur Verfügung. Vielleicht werde ich etwas durch eine Strumpfhose pressen; diese Sauerei kenne ich ja schon. Ansonsten wird es wohl auf Smoothies, Wasser und Tees hinauslaufen.

Den Montag darauf wird es aber anz bestimmt anders laufen! Übrigens habe ich dann auch vor, mich mit meinen Mädels aus den anderen Blogs auf Facebook zu vernetzen 🙂

4 Gedanken zu “1.Saftfasten – und? Ging gut?

  1. Ganz schön wenig; das hätte ich nicht durchgehalten. Aber wenn Du solche Tage nur hin und wieder einbaust, ist es sicher nicht schlimm.

  2. Ja, ich weiß auch nicht, ob ich es nochmal so machen würde. Einen Entlastungstag in der Woche finde ich zwar ganz sinnvoll, aber einfach nur Hungern ist dann doch nicht mein Ding – Faulheit hin oder her.
    Für die nächsten Male werde ich sicher mehrere Sachen vorbereiten.

    • Das Hungern ist es, dass die Euphorie auslöst, nicht das Koffein.
      Jeder quält sich wie er möchte. Früher geißelten sich die Menschen auch.
      „Es war trotzdem abwechselnd ein schönes und ein aufwühlendes Erlebnis.“
      Also da kenne ich spaßigere Wege, um sowas zu erleben.

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